Tätowierungen sind schon seit vielen tausend Jahren Teil der Kultur des Menschen.
Schon bei Ötzi, der alten Gletschermumie, fand man Tattoos. Auch die alten Ägypter oder verschiedene Stammesgruppen in Afrika schmückten sich vor mehr als tausend Jahren schon mit den gestochenen Kunstwerken. Heute sind Tattoos aus den meisten Gesellschaften nicht mehr wegzudenken. Besonders die junge Genearation ist häufig sehr aufgeschlossen gegenüber der Körperkunstwerke.
Immer wieder tauchen neue Trends auf, die die Tattoowelt bestimmen. Ganz besonders modern sind momentan geometrische Tattoos. Dabei handelt es sich um Tätowierungen, die aus geometrischen Formen zusammengesetzt sind und letztlich in allen Einzelteilen ein Ganzes ergeben. Es werden beispielsweise viele Dreiecke (oder andere Formen) so nebeneinander gesetzt, dass am Ende ein Motiv daraus entsteht. Diese Form der Tattookunst nennt man Polygon Tattoo. Das Geometrische Formen Tattoo kann als selbst stehendes Werk gestochen werden und besteht dann meist nur aus einem Stil, wird aber oft auch als Ergänzung zu anderen Tätowierungen in einem anderen Stil gestochen. Besonders als Bindeglied oder Hintergrund können geometrische Formen sehr gut fungieren.
Als mögliche Bestandteile in einem Polygon Tattoo werden alle möglichen Formen verwendet. Dreiecke, Kreise, einfache Linien, Rechtecke, Rauten und so weiter und so fort.
Die symmetrischen Werke stellen dabei oft Tiere dar. Wölfe, Eulen, Löwen oder Füchse. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist erstaunlich. Oft werden auch Naturelemente oder spirituelle Motive als geometrische Tattoos dargestellt. Auch Mandalas oder simple abstrakte Werke sind möglich, manchmal werden sie sogar mit Farbe ausgeschmückt. Dabei können die Tattoos minimalistisch und klein sein, gleichzeitig aber auch mit dicken und starken Linien viel Aussagekraft haben.
Über die Bedeutung der Polygon-Kunst lässt sich streiten. Es gibt einige Erklärungsansätze, letztlich kommt es dabei aber auch immer auf das einzelne Geometrie Tattoo an.
Die Symmetrie eines solchen Kunstwerkes strahlt eine gewisse Perfektion aus. Ein perfekter runder Kreis oder auch ein gradliniges Dreieck: alles geometrische Formen, deren Winkel und Ecken im mathematischen Gleichgewicht stehen. Wer sich also solch ein Tattoo stechen lässt, der könnte in der Abbildung Symmetrie, perfekten Ausgleich oder auch einfach Ästhetik sehen. Interessant wird es, wenn ein Tier, das wie nahezu alles aus der Natur nie perfekt symmetrisch ist, in der Tätowierung eben als solches dargestellt wird. Die Natur wird abstrakt, könnte man sagen. Aber das nur als Idee und Anstoß. Die Interpretation ist dabei letztlich jedem selbst überlassen.
Nicht nur die Motivvielfalt ist bei der geometrischen Kunst gegeben. Auch der Ort der Tätowierung auf dem Körper ist sehr variabel. Oft befinden sich diese Tattoos auf dem Rücken, an den Armen, am Handgelenk oder auf der Brust. Auch am Bein, an den Fingern, an den Rippen und sogar am Bauch ist die Polygonkunst möglich. Geometrische Tattoos sind durch ihre Exaktheit anspruchsvoll zu stechen. Der Effekt kommt nur zur Geltung, wenn die Kreise gerade sind und die Linien zueinander in stimmigen Winkeln stehen. Dazu braucht es einen erfahrenen Tattookünstler und das Design muss im Vorhinein gut durchdacht und gezeichnet werden, am besten mit Geodreieck.
Geometrische Tattoos sind aber nicht der einzige symmetrische Trend momentan. All die Motive, die unter die Haut gehen, gibt es mittlerweile auch als Modeaccessoires in Form von T-Shirts oder als Dekoelemente auf Tassen, Postern und vielen anderen Produkten, beispielsweise auf der Seite geometrien.de. Dabei werden Tiermotive durch geometrische Formen so sehr abstrahiert, dass sie am Ende doch wieder die erkennbare Form des Tieres annehmen. Ein ästhetisches und für den ein oder anderen womöglich sogar sehr bedeutungsvolles Design.